Mittwoch, 6. Juni 2012

er dreht das radio lauter

...als die Frauenstimme sagt: "Und nun für sie: Hurts mit Wonderful Life!".
Ganz automatisch bewegen sich unsere Hände zum Knopf um lauter zu machen, unsere Hände stoßen aneinander und wir fangen an zu lachen. Wir schweigen und genießen unser Lied, das Lied das unsere Liebe symbolisiert, unseren ersten Abend, der Abend an dem alles klar war. Das es nur uns gibt. Plötzlich schaut er mich kurz von Fahrersitz an, und erzählt mir schnell etwas, das ihm gerade in den Sinn kam. "Oder ist das blöd, wenn ich jetzt rede?". Und grinst mich an. Zur Antwort lache ich nur, denn genau das ist es, was ich wollte, wenn ich dieses Lied hörte, das du bei mir bist, mir erzählst was dir durch den Kopf geht.

Es war der Geburtstag deines besten Freundes zu dem ich überraschend eingeladen wurde. Später sollte ich erfahren, das er etwas von mir wollte, doch ich wollte nur dich sehen, das war alles was zählte, das du da sein würdest. Schon so lange sah ich heimlich zu dir in der Klasse, zu dem stillen Jungen, der immer Hemden trägt, und immer eine Antwort weiß, in Politik und Geschichte aufblüht.
Wir waren nur wenige, nicht einmal 10, und verbrachten den Abend mit Alkohol der für 30 gereicht hätte und Musik die wir auf YouTube raussuchten. Ich saß auf dem Boden, dir gegenüber, als du plötzlich etwas Platz auf deinem Stuhl machst und mir anbietest mich zu setzten. Oh Gott, deine Wärme, mit der ich dich heute noch ärgere, dein unglaublicher Duft, so subtil das ich ihn nur wahrnehme wenn du dich bewegtest. Fast wäre ich verrückt geworden vor Verlangen, einfach deine Hand zu nehmen und dich zu küssen.
Dir fällt etwas ein, ein Lied. Und dann... Wonderful Life dröhnte aus den Boxen, der tiefe Bass lullte mich ein, und da warst du wieder... So nah. Um mehr Platz zu haben, legtest du deinen Arm um meine Schultern, und ich starb tausend Tode. Trotzdem sagte ich "Das Lied ist wirklich schön. Und sehr romantisch." Deine freie Hand began mit dem Stein meiner langen Kette zu spielen. "Darum habe ich ihn angemacht." Oh Gott, oh Gott. Was? Weil es dir gefällt? Weil du etwas romantisches wolltest? Mein Kopf ist leer.
Irgendwann löse ich die Kette von meinem Hals und gebe sie dir. "Zum spielen" und lache. Wir bleiben den ganzen Abend so sitzen, deinen Arm um meine Schulter, meine Kette in deiner Hand. Zu schade, das sie inzwischen kaputt ist. Doch den Anhänger habe ich immernoch. Ich bereue, das Angebot dort zu schlafen abgelehnt zu haben als ich höre das du bleibst.
Es wird spät, sein Bruder der uns fährt wird müde, also brechen wir übrigen auf. Zuerst sagst du nicht Tschüss, doch einer der Jungs ruft, angetrunken "L.! Es ist Kuschelzeit! Komm raus!" weil wir uns alle zum Abschied umarmen. Und dannn bist da du, umarmst zuerst A., jedoch nur kurz, bevor du mich in die Arme schließt. Bitte lass nicht los. "Schlaf gut" flüsterst du, und bist auch schon weg.

Ich sitze am Fenster, starre in die Nacht bis wir in Erfurt sind. Meine Kette ist immer noch in deiner Tasche.

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