Sonntag, 3. Februar 2013

Dance

Ich tanze einfach drauf los.
Denke nicht daran wer mir zuschaut, wie ich aussehe, bewege mich einfach in dem Rythmus, den die Musik meinem Körper vorgibt, ohne zu fragen, ohne zu zweifeln.
Ich werfe die Arme in die Luft, drehe mich, springe. Immer mehr verschwimmt alles um mich herum, ich bekomme die Außenwelt nicht mehr mit, alles verschwindet. Verschwindet in einem Wirbel aus Farben, aus Mustern die ich nicht zuordnen kann und will. Nur mein Körper und die Musik. Immer lauter wird die Musik, immer lauter, die Gedanken immer leiser, ein Flüstern, dann veschwunden.

Mein Kopf ruckt hoch.
Ich tanze nicht mehr, sondern sitze auf einem Stuhl, in einem Raum den ich zuerst nicht zuordnen kann bis ich bemerke, das ich in meinem Büro sitze. Der Bote hat neue Papiere für mich, die ich bearbeiten muss. Ich tanze nicht mehr, ich bin hier, eingesperrt in diesem kleinen Raum mit zu wenig Sauerstoff. Ich kann hier nicht weg, auch wenn ich will, muss mich für alles rechtfertigen, mir Anweisungen geben lassen für Dinge, die ich bereits kann. Ich bin absichtlich schusselig, vergesse Dinge und konzentriere mich nicht. Lasse mir meine Verachtung nicht anmerken, indem ich seufze "Oje, da hab ich doch schonwieder den Stempel vergessen!" und denke insgeheim, das ich meine Zeit verschwende. Wenn ich wollte könnte ich um einiges besser sein, aber ich will nicht. Ich sehe es nicht ein warum ich Kraft darauf verwenden sollte, die Aufgaben perfekt zu machen, wenn ich doch gleichzeitig mein Wochenende planen kann und dabei wie der Azubi wirken kann, der ich sein soll. Engagiert, bemüht, aber ja nicht zu gut, sonst wird man misstrauisch und fürchet, das dieser Azubi einem den Arbeitsplatz wegnehmen könnte.
Keine Sorge, das mache ich nicht.
Ich will nicht mal hier sein.

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